Es grüßt Euch das brechende Reh!

Das Camp und unsere Infrastruktur

Tja, wenn man es das ganze Jahr über auch erfolgreich leugnet - man wird nicht jünger. Das W:O:A zeigt das ein Jedem sehr deutlich... Den ganzen Tag und die halbe Nacht über auf den Beinen, Party überall, wenig Schlaf, dem Alkohol nicht unbedingt gänzlich abgeneigt - das fordert seinen Tribut und hinterlässt seine Spuren. Wir für unseren Teil wollen daher in den Zeiten, die man im Camp verbringt, nicht auf gewisse Annehmlichkeiten verzichten. So hat sich im Laufe der Zeit ein ordentliches Arsenal an Ausstattung angehäuft, durch das es auch im Camp geil zu feiern ist. Nicht jeder will drei Mal am Tag den Weg zum und vom Gelände gehen, der durchaus schon mal zwei, drei Kilometer lang sein kann. Durch Teils knöcheltiefen Matsch ist das nicht unbedingt ein Zuckerschlecken und kann nach einigen Tagen und zu späterer Stunde durchaus zu einem gewissen Motivationsverlust an der Bewegung führen. Genausowenig möchte man vermutlich fünf Tage lang halbwarme Dosenravioli futtern, sich aber ständig auf dem Gelände mit Futtern zu versorgen, geht auch recht schnell ins Geld. Und genau für diese Fälle sind wir vorbereitet. Es ist alles vorhanden, um damit ganz normal zu kochen, tatsächlich auch für 10 Leute, und wenn es sein muss, dann auch für ein paar mehr. Die ganze Ausrüstung steht allen frei zur Verfügung - wer also morgens um vier ins Camp stolpert, der darf sich gerne besagte Ravioli auf den Gaskochern warm machen :)
 Im folgenden ein Überblick über die grobe Ausrüstung, damit sich jeder ein Bild davon machen kann, ob und ja, was noch mitgebracht werden soll

Als Basis diente uns bisher immer unser Wohnwagen,  um den herum dann der Rest entsprechend platziert wurde. Bisher hatten wir reservierte Plätze, die dann auch abgesteckt waren. Dieses Jahr ist das nicht der Fall, somit werden wir uns wohl eine Art "Burg" bauen. Polizeiabsperrband haben wir ja genug...  :)

Der Wohnwagen hat ein Vorzelt über die komplette Breite, das sich auch im grössten Sturm und dem heftigsten Regen bewährt hat. Es hat eine Grundfläche von ca. 13,5qm und bietet genug Platz für die Küche, einen grossen Außenkühlschrank, Tische für Gläser, etc. Ausserdem kann man es sich darin auch gemütlich machen, wenn es schifft und kalt ist, da es so gut wie luftdicht ist. Somit bringen die Gasheizungen tatsächlich gute Resultate, auch wenn sie klein sind. 

Da das Vorzelt natürlich zu klein ist, um darin gebührend zu feiern, Gäste zu empfangen oder auch mal im Suff gediegen von ner Bierbank zu fallen, ohne dabei eventuell irgendwo gegen zu fallen, gibt es einen weiteren Pavillon, der am Vorzelt des WW befestigt wird. Dies übrigens so gut, dass er bei einem Tornado (Wacken 2017) nicht wegfliegt, sondern sich zärtlich auf das Vorzelt legt und sich an dieses schmiegt. Danach kann er einfach wieder heruntergeklappt werden, und schon geht das Fest weiter. Außerdem sind genug Ersatzstangen, Kabelbinder, Panzerband und Tüddeldraht vorhanden, um es auch nach hartem Einsatz wieder fit zu bekommen. Auch gibt es drei Seitenwände, so dass eventuell horizontal einfliegender Regen unverrichteter Dinge an den Wänden herunterläuft. Durch WW-Vorzelt und das Pavillon läuft ein 30m-Lichtschlauch, so dass man auch im Dunkeln zielgerecht zu Bier, Jacky und Gin greifen kann, ohne aus Versehen etwas antialkoholisches zu erwischen!

EIne stabile Campingküche mit ein wenig Stauraum für z.B. Teller, Gewürze, Schüsseln etc. ist vorhanden. Integriert ist ein kleines Waschbecken, das auch als kurzfristiger Mülleimer beim Schippeln oder ähnlichem herhalten kann. Wir hatten eine ganze Weile überlegt, ob wir das kaufen sollen, es hatte sich aber herausgestellt, dass die notwendigen Utensilien für 10 Personen ordentlich viel Platz wegnehmen und sich etwas geordneter Stauraum durchaus bezahlt macht.  Weitere Tische sind ebenfalls dabei und diesen als Ablageflächen etc.

Zum Kochen verwenden wir mittlerweile vier dieser kleinen Gaskocher. Sie verwenden 227gr-Butangasflaschen und bringen ordentlich Dampf. Im Vergleich zu "richtigen" Kochfeldern bieten sie den Vorteil, dass sie zum einen Mobil sind, zum anderen auch nicht auf die Versorgung durch große Flaschen angewiesen sind. Das ständige hin- und herschrauben an großen Gasflschen kann einem nämlich ganz schön auf dem Sack gehen. Die Gaskocher verwenden die gleichen Kartuschen wie die Heizungen, die dabei sind, wodurch auch nur eine Form von Kartuschen vorgehalten werden muss.  Die entsprechenden Kartuschen sind in ausreichender Zahl vorhanden.

Wer mag schon warmes Bier, madiges Fleisch oder Jacky ohne Eiswürfel? ...Richtig... - NIEMAND! Daher haben wir gleich drei Kühlschränke (1x Eisfach) dabei. Ein kleiner Wohnwagenkühlschrank wird normalerweise für Fleisch, Wurst, Käse und Frühstücksgedöns verwendet. Ein weiterer, "normaler" 220V-Kühlschrank bleibt im Wohnwagen und wurde dort mehr oder weniger fest  verbaut. Dieser kühlt einen weiteren Teil des mitgebrachten Futters (zum Beispiel das fertige Hackfleisch für ein oder zwei Mal Hack mit Nudeln oder den Kartoffelsalat zum Grillen.  Je mehr davon gegessen wird, desto mehr Platz ist zum Getränke vorkühlen da,  mit denen dann der dritte Kühlschrank befüllt wird. Dieser steht im Vorzelt und dient als "Aus-dem-Weg-Mann-ich-hab-Durst-"-Kühlschrank. Dieser wird dieses Jahr ersetzt werden, da der Alte mehr oder weniger defekt ist. 

Kaffee am Morgen vertreibt Kummer, Sorgen und hoffentlich auch den granatenmäßigen Kater, den man sich am Vortag schön angesoffen hat. Vielleicht nicht ganz so modern wie ein Kaffevollautomat. leistet die Maschine hervorragende Dienste dabei, das Camp auch morgens am Leben zu halten. Denn mal ganz ehrlich...: Jeden Tag auf Wacken direkt mit nem Bier und Jacky zu beginnen, das ist für die meisten eine Urban Legend. 

Den ganz speziellen Wackenkaffee hierfür besorgt übrigens immer der gute Gary, und als TIpp am Rande: Versucht gar nicht erst, ihm das auszureden, das war seines, ist seines und wird auch immer seines bleiben...   :D  

Es ist tatsächlich so, dass man sich auf Wacken recht schnell einen Sonnenbrand holen kann. Manch einer nutzt diesen Umstand dazu, sich W:O:A auf den Arm brutzeln zu lassen. (Gell, Guido...?  :D ) Abends allerdings kann es schon mal etwas kühler werden, zudem ist es gelegentlich auch etwas windig. Dann verzieht man sich ins Vorzelt, macht dieses dicht und nutzt unsere drei kleinen Gasofen - nicht groß, machen aber ordentlich warm. Sie nutzen die gleichen Kartuschen wie die Gasherde und sorgen per Strahlungswärme für angenehme Temperaturen.

Das Geile an Wacken ist, dass jeder irgendwie Musik hat. Manche ne Minianlage oder ne kleine Bluetooth-Box, andere ne mittlere Cleopha-Anlage mit nem Dutzend Boxen und Traversen, um diese auch korrekt zu platzieren. Wir haben uns für die mittlere Version entschieden: Eine tragbare Box für Stromanschluss oder Batteriebetrieb (hält zwischen 6 und 10 Stunden, je nach Lautstärke), die alle erdenklichen Anschlüsse bietet. USB, Speicherkarten, Bluetooth, Klinkenstecker - so ziemlich jede gängige Art der Übertragung ist unterstützt. die letzten Jahre hatten wir einen Laptop angeschlossen mit massenweise MP3s drauf. Dieser wird dieses Jahr auch dabei sein, allerdings werden wir ein iPad fit machen und per Spotify ein paar tausend Songs draufziehen, mit dem Gedanken, eine Playlist einfach per Shuffle laufen zu lassen.Das werden dann auch Songs von Bands sein, die auf dem W:O:A auftreten. Natürlich kann auch jeder mal sein Handy oder was auch immer dranhängen - es geht nur darum, dass auf jeden Fall eine Grundversorgung an Musik dabei ist. Genug Bums für die Campbeschallung hat das Ding jedenfalls...  :-)


Wer jetzt aber Angst davor hat, dass Unterhaltungen im Camp aufgrund der Lautstärke nicht möglich sind: Keine Sorge, wer laut will, der geht auf Gelände, im camp waren wir bisher immer anständig. (OK, bis auf das mit der Cantina-Band...)

Wie allgemein bekannt ist, hatten wir bisher immer reservierte Plätze inklusive Stromanschlüssen. Dieses Jahr hat das leider nicht geklappt. Da unser Camp aber ohne Strom nicht wirklich auskommt, war die Frage nach eine Aggregat. Jeder kennt sicherlich jemanden, der irgendwie ein altes Aggregat hat, das auch irgendwie Strom erzeugt . Wer aber einmal auf einem Festival war und den ganzen Tag das Gerummel eines kleinen, an der Lastgrenze laufenden 2-Takt-Aggregates ertragen durfte, der wird da recht schnell keinen Bock mehr drauf haben. Daher haben wir uns entschlossen, ein wenig Geld zu investieren und uns dieses Aggregat von Zipper zuzulegen. Es ist in sich gekapselt und somit schon mal erheblich leiser als die 150€-Baumarkt-Teile. Zudem bietet es eine Dauerleistung von 1700 Watt, was bedeutet, dass wir unser Camp locker damit versorgen können und es immer noch weit unterhalb der Leistungsgrenze läuft. Eine autmatische Drehzahlregulierung sorgt daher dafür, dass es nochmals leiser läuft. Wir werden es die Tage mal testen mit den ganzen Verbrauchern, sollte es immer noch zu laut sein, bauen wir noch eine schallisolierte und nur in eine Richtung offene Kiste. Der Verbrauch sollte bei unter einem Liter pro Stunde liegen. 

In der Metal Army ist man friedlich, anständig, tolerant und respektvoll unterwegs. Das zeigt jedes Wacken auf´s Neue. Die Kriminalstatistik des Kreis Steinburg weist für Wacken 2016 folgende Zahlen aus:


- 53 Diebstähle

- 50 Anzeige wegen Drogenbesitzes (Cannabis)

- 3 Körperverletzungen

- 1 Unterschlagung

- 1 Raub

- 2 x Anzeige wegen Sonstigem


Um uns trotzdem relativ sicher sein zu können, dass unsere Raviolidaosen auch noch da sind, wenn wir zurückkommen, haben wir zwei Alarmanlagen zugerüstet. Gedacht sind diese für 1 x Vorzelt, 1 x Wohnwagen selbst. Funktionieren tun die Dinger, laut sind sie wie der Teufel - wer dran denkt, der kann ja mal meine bessere Hälfte fragen. Derart rhytmische Zuckungen wie beim (unangekündigten) Probelauf kenne ich sonst nur von "anderen" Gegebenheiten...    :)

Damit jeder jederzeit mit jedem in unser Camp kann und auch alles nutzen, was dabei ist, wäre es natürlich von Vorteil, wenn man auch an das Zeug drankommen würde. Daher machen wir noch ein paar Schlüssel nach und verteilen diese. 

Böse Zungen behaupten nämlich, dass es Situationen geben soll, in denen es durchaus Sinn macht, das Camp aufzusuchen. Noch bösere Zungen behaupten, diese Situationen würden in direktem Zusammenhang mit der Einnahme einer gewissen Menge an alkoholischen Getränken zusammenhängen. Völliger Schwachsinn, wenn Ihr mich fragt...    

Was haben wir sonst noch zu bieten? Tja, eigentlich alles, was man braucht, um zumindest in Ansätzen organisiert auf Wacken zu existieren. Kochgeschirr, Töpfe, Pfannen, Schüsseln, Messer, Brettchen, Lappen, Handtücher, Gewürze, Müllsackständer, Aschenbecher, Mückenabwehrkerzen, Lampen und Leuchten, Becher, ... ... ...

Eigentlich ist mittlerweile viel zu viel vorhanden, und trotzdem: Warum nicht gemütlich und mit allem versorgt Wacken feiern? Ein wenig Stil gehört doch einfach dazu... :-)  

Wie bereits erwähnt, wir gehen alle zusammen auf Wacken, und aus dem Grund handhaben wir das so, als sei alles ganz einfach Kollektiveigentum. Jeder kann alles benutzen, wir sorgen für das notwendige Gas. etc und werden dieses Jahr noch ein paar Wohnwagenschlüssel zusätzlich machen und Euch geben. Somit kann jeder, egal wann, auch ins Camp zurück und dort an Futter, Getränke oder Scheißhauspapier dran, wenn er möchte. Da wir dieses Jahr aber dann doch noch einige Anschaffungen hatten, um das ganze möglichst angenehm ablaufen zu lassen, haben wir überlegt, dass wir uns über eine kleine "Nutzungsaufmerksamkeit" freuen würden. Wir sind absolut nicht die Kapitalisten, und im Prinzip ist uns das auch echt unangenehm, aber wir hatten eben mit allem zusammen dieses Jahr nochmal rund 700 Euro zu investieren. Wenn das also für jeden OK wäre, dann wäre es echt cool, wenn wir vielleicht 15 oder 20 Euro pro Kopf hätten, um das wenigstens etwas abzufedern und auch wieder das Gas und so zu finanzieren. Wenn man es so betrachtet, dann spart ja auch jeder 55 Euro für den Strom auf dem Campingplatz. Wir können und wollen niemanden zwingen und möchten hier auch niemandem zu nahe treten, würden uns einfach freuen, wenn wir das eventuell so handhaben könnten. Und wenn das jemand nicht möchte, dann ist das für uns auch in Ordnung.